Technische Sicherheitseinrichtung (TSE)

1. Technische Voraussetzungen zur Einrichtung der TSE

Um die TSE (= Technische Sicherheitseinrichtung) in Betrieb zu nehmen, müssen folgende technische Voraussetzungen erfüllt sein:

BioOffice-Warenwirtschaft:

  • BioOffice ab Version 3.6.x ist auf Ihrem Warenwirtschafts-PC installiert.
  • BioOffice wird auf SQL-Server-Basis betrieben.
    (Vereinbaren Sie ggf. einen Umstellungstermin mit unserem Support!)

BioBill-Kasse:

  • BioBill 4 ist erfolgreich auf der Kasse installiert.
  • Der Kassenabschluss per Z-Bon ist zwingend erforderlich. Ein datumsorientierter Kassenabschluss per Quick- oder Weiterbon ist nicht zulässig.
  • Der einrichtende Benutzer muss das BioBill-Recht auf „Einstellungen bearbeiten“ haben (in BioOffice, im Adress-Detailfenster  -> Register „Mitarbeiter“ vergeben, siehe auch BioBill-Kasseneinstellungen ).
  • Sie haben einen TSE-Stick bzw. eine LAN-Lösung erworben.
  • Es ist ein freier USB-Port bzw. Mini-PC und Netzwerk für eine LAN-Anbindung der TSE vorhanden.
  • Es ist ein Bondrucker vorhanden.

2. Datenvorbereitung in BioOffice

Damit Ihre BioBill 4-Kassen gemäß der neuen KassenSichV in Betrieb genommen werden kann, müssen Sie in BioOffice folgende Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls nachpflegen:

2.1 Währungstabelle
  • Leitwährung:

Hier wählen Sie aus, in welcher Währung BioOffice arbeitet (z. B. EUR). Für eine gültige Leitwährung muss in der Tabelle ein Wechselkurseintrag von 1 gepflegt sein
(Bsp.: Kurs 1 von EUR zu EUR).

Datei -> Tabellen -> Währung
  • Wechselkurse:

Sollen Ihre Kassen auch andere Währungen akzeptieren, oder in einer anderen Währung arbeiten, muss die Wechselkurstabelle entsprechend gepflegt werden:

    • In der Spalte Basis wird die Basiswährung der Kasse in ISO-Währungscode (z. B. EUR) eingetragen.
    • In der Spalte Zweitwährung werden die akzeptierten Zweitwährungen eingetragen (z. B. CHF).
    • Im Feld Kurs pflegen Sie die aktuellen Wechselkurse (z. B. Umrechnungskurs EUR zu CHF).

Beispiel 1: Ihre Kassen stehen in Deutschland (EUR) und akzeptieren neben Euro auch Schweizer Franken (CHF). Sie pflegen den Basissatz EUR zu EUR mit dem Kurs 1, sowie den Wechselkurssatz EUR zu CHF mit Kurs 1,0964.

Basis- und Wechselkurse

Beispiel 2: Sie betreiben auch in der Schweiz eine Kasse (CHF), die Euro als Zweitwährung akzeptiert. Sie pflegen also den Basissatz CHF zu CHF mit dem Kurs 1, sowie den Wechselkurssatz CHF zu EUR mit dem Kurs 0,9120.

2.2 Buchungsvorlagen mit Geschäftsvorfalltypen

Für den ordnungsgemäßen Betrieb der TSE ist es erforderlich, dass alle Bargeldbewegungen an der Kasse mit einem Geschäftsvorfalltyp („GV_TYP“) versehen werden.

Für eine korrekte Darstellung Ihrer Bargeldbewegungen müssen Sie in der Tabelle Buchungsvorlagen (Datei → Buchen → Buchungsvorlagen) für jeden Buchungstext den passenden Geschäftsvorfalltypen aus dem Drop-down-Menü der Spalte „GV_TYP“ zuordnen.

Datei -> Buchen -> Buchungsvorlagen

BioOffice ordnet nach dem Update folgende Geschäftsvorfalltypen automatisch zu:

Buchungstext Geschäftsvorfalltyp
Kassendifferenz
=>
DifferenzSollIst
Zur Bank
=>
Geldtransit
Buchungstexte ++
=>
Einzahlung
Buchungstexte --
=>
Auszahlung

Prüfen Sie die automatische Zuordnung auf Richtigkeit und passen Sie die Geschäftsvorfalltypen bei Bedarf an Ihre Buchungstexte an.

Pflegen Sie leere Geschäftsvorfalltypen nach. Fehlt bei einem Buchungstext der Geschäftsvorfalltyp, verbucht BioBill 4 die Bargeldzahlung mit dem Geschäftsvorfalltyp Ein- bzw. Auszahlung.

Die genaue Beschreibung der Geschäftsvorfalltypen können Sie dem Link im Anhang entnehmen. Im Zweifel hilft Ihnen Ihr Steuerberater bei der Klassifizierung der jeweiligen Buchungstexte.

2.3 Laden- und Zentralinformation

Zum Betrieb der TSE und der DSFinV-K müssen die Adressdetails des Ladens und, wenn vorhanden, der Zentrale an die TSE Kasse übergeben werden.

Dafür müssen Sie ggf. Ihre Laden- bzw. Zentraldatensätze unter Datei → Adressen nachpflegen. Folgende Angaben müssen mindestens vorhanden sein:

  • Filial- bzw. Zentralbezeichnung (Feld „Nachname“)
  • Steuernummer (Feld „SteuerNr“, ab BioOffice Version 3.6.43 obligatorisch)
  • Postleitzahl (Feld „PLZ“)
  • ISO-konformes Länderkürzel (z. B. DE für Deutschland) im Feld „Land“
  • Die für den Adressdatensatz gültige Basiswährung (z. B. EUR) im Feld „Währung“
    Überprüfen Sie auch, ob die gewünschte Währung in der Währungstabelle (siehe Abschnitt 2.1) hinterlegt ist.

Sobald Sie die TSE an Ihren Kassen aktivieren möchten, wählen Sie im Feld „Sicherheitseinrichtung“ 1 = TSE aus, um das Senden der Adressdaten freizuschalten (siehe Abschnitt 5).

Adressdetails -> Registerkarte Laden

3. Kassenvorbereitung in BioBill

Um in BioBill die TSE und die dazugehörige DSFinV-K-Schnittstelle gemäß KassenSichV in Betrieb zu nehmen, müssen folgende Schritte befolgt werden:

  1. Rechnen Sie alle geparkten Bons oder offenen Tischpositionen ab.
  2. Rechnen Sie alle nicht abgeholten Waagen- und Kassenbons ab
    (2x Menü → nicht abgeholte Bons).
  3. Verbuchen Sie eventuell offene Abschriften (Menü → Abschriften).
  4. Prüfen Sie, ob ggf. noch andere Kassierer angemeldet sind, und schließen Sie dort ggf. offene Bons und melden Sie den Kassierer ab.
  5. Rechnen Sie die Kasse abschließend vollständig ab. Es darf kein EC-Schnitt und keine Schublade mehr offen sein.
  6. Nun ist die Kasse bereit für die TSE-Installation.
Bonparken- / Tischsymbol

4. TSE-Installation

Sie können die TSE entweder per USB-Port direkt mit der Kasse verbinden (siehe Abschnitt 4.1) oder per Netzwerk z. B. über einen Mini-PC (siehe Abschnitt 4.2).

4.1 TSE-Installation per USB-Port
  1. Stecken Sie die TSE in einen freien USB-Port. Sobald der Stick von Windows erkannt wird, wird der TSE ein Laufwerksbuchstabe zugeordnet. Notieren Sie sich das zugeordnete Laufwerk.
  2. Starten Sie BioBill ggf. neu und beenden Sie die Verbindung zu BioOffice, wenn Ihre Kasse automatisch Daten überträgt (BBCmd.exe).
  3. Rufen Sie in BioBill die TSE-Einstellungen auf (2x Menü → Service → Sicherheitseinstellungen → TSE DE).
    Um das Menü aufrufen zu können, benötigt der angemeldete Benutzer das Recht auf BioBill-Einstellungen. Die BioBill-Berechtigungen werden in BioOffice vergeben.
  4. Schalten Sie die TSE durch einen Klick auf „TSE aktivieren“ frei.
  5. Wählen Sie den Laufwerksbuchstaben der TSE.
  6. Mit „OK“ speichern Sie die TSE-Einstellungen.
  7. Eine Hinweismeldung erscheint, dass zur Aktivierung der TSE Adressstammdaten aus BioOffice gesendet werden müssen (siehe Abschnitt 5).
BBCmd.exe
Sicherheitseinstellungen -> TSE DE
4.2 TSE-Installation per Netzwerk

Statt per USB-Anschluss kann die TSE z. B. auch an einen Mini-PC im Netzwerk angeschlossen werden. Dieser kann mehrere Kassen mit einem oder mehreren TSE-Sticks verbinden.

Für die Installation befolgen Sie zuerst die in Kapitel 4.1 genannten Schritte. Tragen Sie jedoch statt des USB-Ports die Netzwerk-IP und den Port des Mini-PCs ein.

BBTSE-Server

Konfigurieren Sie nun auf dem Mini-PC die Zuordnung von Kasse und TSE-Stick.

  1. Öffnen Sie dazu das Programm BBTSE-Server.
  2. Beenden Sie den Dienst, falls dieser läuft.
  3. Öffnen Sie die BBTSE-Server Einstellungen.
  4. Ordnen Sie aus der Liste der nicht zugeordneten Kassen die betreffende
    Kasse einem TSE-Stick zu.
  5. Starten Sie den Dienst neu.
  6. Nachdem die Adressstammdaten aus BioOffice gesendet wurden (siehe Abschnitt 5), ist die LAN-TSE nach dem nächsten BioBill-Neustart aktiv.
BBTSE-Server-Einstellungen

5. TSE-Aktivierung

Ist die TSE erfolgreich installiert, senden Sie aus BioOffice die Adressstammdaten Ihrer Filiale an die Kasse, um die TSE zu aktivieren.

5.1 Filial- und Zentraladressdaten senden

Zum Senden der TSE-Stammdaten gehen Sie nun kassenweise vor:

  1. Öffnen Sie in BioOffice das Datenaustauschfenster (Extras → Kasse und Waage → Kasse BioBill).
  2. Suchen Sie aus der Tabelle die zu aktivierende TSE Kasse heraus.
  3. Öffnen Sie mit Rechtsklick das Kontextmenü.
  4. Wählen Sie „Fiskalisierungsdaten senden“ aus.
  5. Geben Sie die gewünschte „AdressID“ der Filiale bzw. der Zentrale ein. Diese sind identisch, wenn es zur Filiale keinen eigenen Zentraldatensatz gibt (s. u. „Sonderfall“ Filialsystem).
  6. Mit „Senden“ schicken Sie die Datensätze zur Kasse.
Das Formularlayout zum Senden der Fiskalisierungsdaten wurde mit BioOffice Version 3.6.43 neu gestaltet.

Sonderfall: Fiskalisierungsdaten eines Filialsystem

Im Falle eines Filialsystems sollten die Fiskalisierungsstammdaten der Zentrale mit an die TSE gesendet werden:

  • Dazu geben Sie in der Zeile „AdressID der Zentrale“ einen Suchbegriff ein
  • und klicken auf die Lupe. 
  • Nun wird Ihnen die Trefferliste aus den möglichen Adressen angezeigt. 
  • Wählen Sie mit Doppelklick die zutreffende „AdressID“ der Zentrale aus. 
  • Mit „Senden“ schicken Sie die Fiskalisierungsdaten der ausgewählten Filiale und Zentrale an die TSE.
5.2 TSE mit Adressstammdaten in Betrieb nehmen

Sind die Stammdaten an die Kasse übertragen, starten Sie BioBill neu. Nun zeigt eine gelbe Messagebox die Initialisierung der TSE an.

Im Anmeldebildschirm erscheint bei aktiver TSE in der Statusleiste der Vermerk TSE-DE.

BioBill-Statusleiste

Beim Start von BioBill erscheint zudem ein Freigabefenster für die Windows-Firewall. Bitte geben Sie den angeforderten Port mit Klick auf „Zulassen“ frei (s. Abschnitt 6. TSE-konformer Kassenbericht). 

Das Passwort für den Benutzer "BBAdmin" ist ggf. die 1

Sie haben Die TSE nun erfolgreich in Betrieb genommen!

Mit dem nächsten BioOffice-Datenaustausch, finden Sie im Datenaustauschfenster (BioOffice → Extras → Kasse und Waage → Kasse BioBill) folgende vier Felder, die den aktuellen Status des TSE-Zustandes anzeigen. Die Felder werden bei jedem Datenaustausch gefüllt und aktualisiert.

Extras -> Kasse und Waage -> Kasse BioBill
  • Kasse_ID: Zeigt die Seriennummer der Kasse an, z. B. BB000017.
    Mit dem erstmaligen Starten von BioBill 4 zieht sich jede Kasse online eine individuelle Kassen-ID. Die Kassen-ID ist für die Anmeldung der TSE beim Finanzamt erforderlich.
    Wird keine Seriennummer angezeigt, prüfen Sie, ob BioBill 4 installiert und gestartet wurde. Starten Sie den Datenaustausch mit der Kasse erneut.
  • Sicherung: Zeigt die gewählte Fiskalisierungseinrichtung gemäß Adressdetails → Laden → Sicherheitseinrichtung
    (0= keine, 1= TSE, 2= RKSV).
    Ist der Wert 1 = TSE zu sehen, können TSE-Stammdaten zur Kasse gesendet werden.
  • Sich_aktiv: Zeigt den Zeitpunkt, an dem der gesendete Filial- und Zentraladressdatensatz von BioBill 4 in Betrieb genommen wurde.
  • Ablaufdatum: Gibt an, wie lange das Zertifikat der TSE gültig ist.

6. TSE-konformer Kassenbericht

Um „TSE-konform“ zu arbeiten, sendet der BioBill-Kassenbericht etwaige Kassendifferenzen und Bankbuchungen über einen freigegebenen Port an die BioBill-Kasse (s. oben). Diese sichert die Buchungen mit der zugeordneten TSE ab.

Die Portfreigabe ist generell nötig, da sowohl der direkte Kassenabschluss an der Kasse, als auch der entfernte Kassenabschluss an einem Abrechnungs-PC Buchungsaufträge an die abrechnende Kasse sendet.

Die Kommunikation zwischen Kassenbericht und Kasse erfolgt über den Standard Port 8090. Wenn dieser Port bereits besetzt ist, kann alternativ ein anderer Port festgelegt werden.

Bitte wenden Sie sich hierfür an unseren Kundensupport.

Sowohl für den direkten Kassenabschluss an der TSE-Kasse, als auch für den entfernten Kassenabschluss am Abrechnungs-PC bleibt der gewohnte Abrechnungsprozess bestehen.

Damit die Kasse den gesendeten Buchungsauftrag verarbeiten und mit der TSE absichern kann, muss BioBill an der abrechnenden Kasse gestartet sein.

7. TSE-Stammdatenpflege

Überprüfen Sie nun in den BioBill-Kasseneinstellungen, ob Sie ggf. Ihre Bon-Texte gemäß der gesendeten Filial- und Zentralstammdaten anpassen müssen.

Mit einem Klick auf „Stammdaten“ ziehen Sie sich die aus BioOffice gesendeten Adressstammdaten in die Kopfzeilen des Bon-Textes.

Bitte beachten Sie, dass neue bzw. aktualisierte Adressstammdaten nur dann von BioBill aktiviert werden, wenn alle Schubladen per Z-Bon vor einem Neustart abgerechnet wurden.

Können die Stammdaten nicht aktiviert werden, arbeitet BioBill solange mit den bis dahin gültigen Stammdaten weiter, bis eine vollständige Abrechnung und ein Neustart der Kasse erfolgt ist.

BioBill Einstellungen -> Bon-Texte

8. Arbeiten mit der TSE

Ist die TSE aktiviert, ergeben sich in BioBill folgende Änderungen.

8.1 Buchendes Storno

BioBill lässt das Stornieren von ganzen Bons bzw. einzelnen Bonpositionen nur noch über ein buchendes Storno zu. Das löschende Storno verliert seine Funktion.

8.2 Belegdruck

Bitte beachten Sie, dass ab dem 01.01.2020 laut KassenSichV eine Belegausgabepflicht besteht.

Somit sollten Sie in den BioBill-Kasseneinstellungen den Bondruck auf „immer drucken“ einstellen.

Sollten Sie von Ihrem zuständigen Finanzamt eine Befreiung von der Belegausgabepflicht erhalten haben, können Sie den Bondruck nach wie vor in den BioBill-Kasseneinstellungen deaktivieren.

BioBill-Einstellungen -> Allgemein

Bitte beachten Sie, dass die Belegausgabe bei Wiegeartikeln hiervon unberührt bleibt. Ist ein Wiegeartikel im Bon enthalten, ist der Bondruck nach wie vor obligatorisch.

Zudem wurde der Ausweis der MwSt. auf dem gedruckten Bon angepasst. Bisher wurde der Ausweis der MwSt.-Gruppen dynamisch ermittelt. Mit BioBill 4 erfolgt der Ausweis mit festen Indexwerten:

Für TSE-Kassen werden Artikel mit vollem MwSt.-Satz (= 19 %) stets in der Gruppe 1 ausgewiesen. Artikel mit reduziertem MwSt.-Satz (= 7 %) werden Gruppe 2 zugeordnet. Ab BioBill Version 4.0.15 werden die reduzierten MwSt.-Sätze mit Gruppe 6 (= 16 %) und Gruppe 7 (= 5 %) ausgewiesen.

Die zusammenfassende MwSt.-Berechnung unterhalb der Bon-Positionen wird nun in tabellarischer Form dargestellt. Die Überschriften können bei Bedarf angepasst werden.

Bitte sprechen Sie dafür unseren Support an.

Bei aktivierter TSE werden ab BioBill Version 4.0.35 die TSE-Angaben am Ende des Kassenbons wie folgend dargestellt:

1. TSE = Seriennummer der TSE 

2. TAN =Transaktionsnummer 

3. SIZ = Signaturzähler

4. ERST = Vorgangsstart der ersten Transaktion. (Wird nur bei der Abrechnung von Bestellungen, wie Tisch-Buchungen oder Bonweiterleitungen abgedruckt.)

5. START= Zeitpunkt des Vorgangsstarts

6. ENDE = Zeitpunkt der Vorgangsbeendigung

7. SIGN = Prüfwert / Signatur des Kassenbons

8.3 Bonweiterleitung und Tischefunktion

Auch eine Bonweiterleitung und eine Bestellung, die auf einen Tisch gebucht wird (BioBill-Tischefunktion), wird durch eine TSE-Signatur abgesichert. Beide Vorgänge erzeugen damit einen ausgedruckten Beleg.

Zusammengehörende Belege (z. B. zwei Bestellungen für einen Tisch) werden über den sogenannten „Abrechnungskreis“ miteinander verknüpft.
Um eine Verschachtelung von verschiedenen Tischbestellungen und Bonweiterleitungen zu vermeiden, kann ein einmal weitergeleiteter Bon nicht noch einmal weitergeleitet werden.

Enthält ein Bon eine Tischabrechnung oder einen weitergeleiteten Bon, wird auch die Startzeit des ersten Bons abgedruckt (s. Abschnitt Belegdruck).

9. TSE-Ausfall

Ist der gedruckte Bon mit einem QR-Code oder einer TSE-Signatur versehen, arbeitet die TSE fehlerfrei. Ist die TSE ausgefallen, erscheint der Aufdruck <keine TSE-Daten>.

Zudem zeigt der aktuelle Status der TSE auf dem Anmeldebildschirm „TSE ausgefallen“.

Ein Ausfall der TSE muss schnellstmöglich behoben und für eventuelle Rückfragen des Finanzamts protokolliert werden.

Beginn und Ende eines TSE-Ausfalls werden in BioOffice in den Kassenereignissen vermerkt. Sie finden die Protokollierung des Ausfalls über die Kassenereignisse (Extras → Kasse und Waage -> Ereignisse).

Das Ereignis TSE (11) zeigt die jeweiligen TSE-Zustände an:

  • TSE init = 0 Die TSE konnte nicht aktiviert werden.
  • TSE init = 1 Die TSE wurde zum ersten Mal / nach einem Ausfall wieder aktiv.
  • TSE save = -1 Die TSE ist bei einem Vorgang ausgefallen.
  • TSE save = 1 Die TSE ist seit diesem Vorgang wieder aktiv.

Auch das manuelle Ein- bzw. Ausschalten der TSE wird in den Kassenereignissen protokolliert:

  • TSE Setting = 1 Die TSE wurde eingeschaltet.
  • TSE Setting = 0 Die TSE wurde ausgeschaltet.
BioBill-Anmeldebildschirm

10. Datenexport Kassennachschau

Bei einer möglichen Kassennachschau durch das Finanzamt kann jeder BioBill-Nutzer, der das Recht auf „Kasseneinstellungen bearbeiten“ hat, Daten exportieren.

Die benötigten Exporte werden in BioBill über das Menü „Sicherheitseinrichtung“ (2x Menü → Service → Sicherheitseinrichtung) aufgerufen.

10.1 Exporte VOR dem Einsatz einer TSE

Kassenexporte für einen Zeitraum VOR dem Einsatz der TSE erstellen Sie über den Menüpunkt „Export Umsatz/Journal“.

  1. Wählen Sie den zu exportierenden Zeitraum aus.
  2. Legen Sie den Speicherort der Exportdatei fest.
  3. Starten Sie den Export mit Klick auf „OK“.

Bitte beachten Sie, dass Kassenexporte VOR dem Einsatz einer TSE im bisherigen BioBill-Format erstellt werden.

Menüpunkt Export Umsatz / Journal
Export Umsatz / Journal
10.2 Exporte NACH dem Einsatz einer TSE

Sobald die TSE aktiviert wurde, erstellen Sie die benötigten Exporte zur Kassennachschau über den Menüpunkt „TSE DE“.

Es werden zwei Arten von Kassenexporten unterschieden:

  1. TSE-Export (.tar Format)
  2. DSFinV-K-Export (.csv Format)
Menüpunkt Export TSE DE
TSE- und DSFinV-K-Export
10.2.1 TSE-Export

Der TSE-Export ist ein direkter Export aus der zugeordneten TSE. Die exportierte Datei wird im .tar-Format gespeichert und kann durch das Finanzamt entschlüsselt werden.

  1. Starten Sie den Export mit einem Klick auf „TSE Export“.
  2. Eine Abfrage erscheint, für welche Kassen der TSE-Export vorgenommen werden soll:
    • Aktuelle Kasse: Nur die Umsätze der aktuellen „KassenID“ werden aus der TSE exportiert.
    • Alle Kassen: Es werden unabhängig von der „KassenID“ alle Umsätze aus der TSE exportiert. Diese Funktion ist u. a. hilfreich, wenn mehrere Kassen einer TSE zugeordnet sind.
  3. Legen Sie den Speicherort der Exportdatei fest.
    Bei einer Netzwerklösung müssen Sie den Speicherort „aus Sicht“ der Netzwerk TSE (z. B. über einen Mini-PC) wählen.
Abfrage TSE-Export
10.2.2 DSFinV-K-Export

Der DSFinV-K-Export ist ein erweiterter Export aus der Kassendatenbank im CSV-Format. Unabhängig von der eingesetzten TSE-Lösung (per USB-Port oder per Netzwerk-IP), erfolgt der DSFinV-K-Export immer lokal an der zu prüfenden Kasse.

1. Starten Sie den Export mit einem Klick auf „DSFinV-K Export“.
2. Wählen Sie den Zeitraum für den Export aus.
3. Legen Sie den Zielordner für die Export-Dateien fest.
4. Starten Sie den Export mit „CSV-Dateien erzeugen“.

Im Standardumfang werden 20 Tabellen für die Kassennachschau exportiert. Sollten nur bestimmte Tabellen zur Kassennachschau verlangt werden, können Sie diese unter „Einstellungen“ gezielt an- bzw. abwählen.

DSFinV-K-Export

11. Anhang (Geschäftsvorfalltypen)

Die Geschäftsvorfalltypen werden vom Bundeszentralamt für Steuern in der Beschreibung der Digitalen Schnittstelle der Finanzverwaltung für Kassensysteme im „Anhang C GV_Typ (Geschäftsvorfalltypen)“ erläutert. (Siehe unter „Download“, DSFinV-K 2.2, zip-Ordner, Dokument: 20200625_DSFinV_K.pdf, S. 47 – 57).

(Stand, 29.07.2020)